Seite 13 - Birgit Reidinger - Diplomarbeit Sehen Sie aus wie Ihr Hund

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den die ersten Hundeschulen, Hundepensionen, Spitäler und Heilan­
stalten, aber natürlich auch die ersten Hundefrisiersalons und eigene
Hundemode. Nichts schien abwegig und so gab es um 1900 schon
alles erdenkliche Zubehör für den Hund, vom Hundepelz für das rheu­
matische Tier bis hin zur Brille für den Mops.
Die moderne Rassezucht wie wir sie heute kennen kam auf und wur­
de maßgeblich von Queen Victoria von England mitbegründet. Hunde
wurden in Rassebüchern registriert, auf Ausstellungen bewertet und
allen voran durch Inzucht und Selektion einheitlich geprägt. Es war
der Sport der oberen Zehntausend. Ab etwa 1850 gilt die planmäßige
Zucht in England als etabliert und so entstand eine Vielzahl an unter­
schiedlichen Rassen. Auch die ersten Vereine, die sich mit der Hunde­
wissenschaft beschäftigten, wurden in dieser Zeit gegründet.
In den unteren Schichten herrschte allerdings Armut und folglich war
der Hundediebstahl ein lukratives Geschäft. Die Hunde der Arbeiter­
schicht mussten Karren ziehen, Butterfässer antreiben oder fristeten
als Kettenhunde ihr Dasein. Der Tierschutzgedanke kam in dieser Zeit
auf und Tierschutzorganisationen und Tierheime entwickelten sich.
Die Tiere wurden jedoch bereits nach drei Tagen getötet. Ebenso war
der Schutz des Tieres eher von egoistischen Motiven des Menschen
geleitet, denn er sollte ihn davor bewahren Leid mit ansehen zu müs­
sen. Der Tatbestand der Tierquälerei beschränkte sich daher darauf
Tiere nicht in der Öffentlichkeit zu misshandeln.
In den beiden Weltkriegen musste auch der Hund seinen Dienst ver­
richten um zum Beispiel Meldungen zu überbringen. Interessanterwei­
se führte der Krieg dazu, den Hund als Helfer zu entdecken, es kam
zur Entwicklung des Sanitäts- und Rettungshundewesen. Durch die
vielen blinden Soldaten entwickelte sich der Blindenführdienst. In den
60iger Jahren entdeckten die Menschen den Hund als Wirtschaftsfak­
tor (Hundefertigfutter, Tierarzneimittel, Bestattungsunternehmen,
Literatur, Werbung, ...), in den 80igern als Assistent und Pädagogen.
Angekommen im Heute werden Hunde im deutschsprachigen Raum
hauptsächlich als Familienhunde und Sozialpartner gehalten.
Im Rahmen dieser Arbeit wurden die mitwirkenden Hundebesitzer
nach Ihren Gründen der Hundehaltung gefragt. Auf die Frage „Warum
halten Sie einen Hund?“ antwortete ein überwiegender Teil der Be­
Abb. 1
fragten mit der „Hundeliebe“ und dem „Hund als besten Freund des
Menschen“. Einige Rückmeldungen lauteten folgendermaßen: „Weil
ich Hunde für tolle und einzigartige Lebewesen halte“, „treuer Weg­
begleiter“, „weil für mich Hunde zum Menschen gehören“ oder „An­
tidepressivum und Schutz“. Häufiger genannte Gründe, einen Hund
anzuschaffen, waren auch die gesteigerte Bewegung durch den Hund,
seine Stellung als Familienmitglied oder das eigene Aufwachsen mit
einem Hund. Eine detaillierte Auswertung der Antworten zeigt Abb. 1.