PFS-Stammtisch : WIEN : 6. September 2016 : Martin Parr – RETROSPEKTIVE
und im Anschluß dann der obligate gemütliche Teil, diesmal im Franks (nähe Schwedenplatz)!
Martin Parr (*1952) zählt zu den weltweit bekanntesten Fotografen. Der internationale Durchbruch gelang dem „Chronisten unserer Zeit“ Mitte der 1980er-Jahre mit der Serie Last Resort, in der er britische Strandurlaubsszenen fotografierte. Seine „schrecklich schönen Bilder“, haben seither unzählige FotografInnen vor allem im Bereich der Dokumentarfotografie und Street Photography beeinflusst.
Die Ausstellung im KUNST HAUS WIEN ist die erste große Retrospektive des berühmten Magnum-Fotografen in Österreich und gewährt mit dreizehn großen Werkkomplexen einen umfangreichen Einblick in Parrs OEuvre. Speziell für die Ausstellung hat Martin Parr 2015/16 unter dem Titel Cakes and Balls einen neuen Fotozyklus über Wien geschaffen, der sich mit Klischees und Klassikern der österreichischen Hauptstadt beschäftigt. Er besuchte dafür Orte wie den Prater, zahlreiche Wiener Bälle und Kaffeehäuser, eine Kleingartensiedlung und die Patisserie der Konditorei Aida.
Martin Parr lenkt unseren Blick bewusst auf die kuriosen und absurden Seiten des Alltags – auf das Unspektakuläre, Normale, auf jene Randbereiche unseres Alltagslebens, die oft unbeachtet bleiben. Seine Fotografien berichten ungeschönt aus der Mitte unserer Gesellschaft und verweisen, in ihrer ironischen Distanz, immer wieder auch auf die Maßlosigkeit der Konsumgesellschaft. Parrs konstante fotografische Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Gesellschaftsgruppen und ihren Eigenheiten führt ihn an unterschiedlichste Orte, geografisch wie typologisch. Seine Bilderwelten führen uns klassische Tourismusziele ebenso vor Augen wie ländliche Vereinskulturen, Tanzsäle aller Art oder die Ästhetik traditioneller Fotostudios.