Francesca Woodman :: Albertina :: 25. Juni 2025
Stammtisch :: Prager Fotoschule :: Wien
Albertina, Ausstellungsbesuch mit Führung
Mittwoch, 25. Juni 2025, 18.00 Uhr

Die ALBERTINA präsentiert die erste Museumsausstellung der amerikanisch-italienischen Künstlerin Francesca Woodman in Österreich mit den Werken der SAMMLUNG VERBUND. Seit ihrer Gründung im Jahr 2004 erwarb die SAMMLUNG VERBUND kontinuierlich Fotografien von Woodman. Sie verfügt mit rund 80 Werken, davon 20 Vintage, über eine der umfassendsten Sammlungen dieser außergewöhnlichen Künstlerin. Insgesamt sind rund 100 Fotografien zu sehen.
Francesca Woodman (1958-1981) kreierte ihr Oeuvre in einer 9-jährigen Schaffensphase von 1973 bis 1981. Ihr Werk ist von einer leidenschaftlichen Selbstinszenierung sowie von der kreativen Positionierung des weiblichen Körpers im Raum gekennzeichnet, im Kontext konzeptueller Fotografie und Performance. Die meisten Fotografien haben ein kleines, quadratisches Format, sind schwarz-weiß und wurden mit einer Mittelformatkamera aufgenommen. Die Künstlerin setzt ihren Körper, wie viele Künstlerinnen der Feministischen Avantgarde, oft nackt und auf überraschend unkonventionelle Art und Weise wie ein Werkzeug ein. In ihren ungewöhnlichen Atelierräumen, in den aufgelassenen Fabrikhallen, erforscht sie damit ihre Neugier auf das weibliche Selbst.
Die flüchtige Erscheinung des weiblichen Körpers wird oft als eine ästhetische Vorwegnahme ihres Suizids im Alter von 22 Jahren gedeutet. Die Ausstellung will hingegen ihr Werk nicht vom Ende ihrer Schaffenszeit, sondern vom Anfang an interpretieren. Schon in frühen Jahren, während ihrer Studienzeit in den USA und in Italien gelingt es der Künstlerin virtuos und einzigartig den weiblichen Körper im Raum zu inszenieren. Ihre Verwendung von Requisiten wie Spiegel, Handschuhe, Tapeten, Mehl, Muscheln, Fliesen oder Aale ebenso wie ihr gekonnter formaler Einsatz von Licht und Schatten, lassen Genie und Meister:innenschaft erkennen. Ihre subtile Anwendung der genannten Requisiten schafft eine poetische Metaphorik. Ihre Fotografien stellen Fragen, deuten Antworten an und reflektieren eine spezifische Ambivalenz, was es bedeutet, Frau zu sein.
Woodmans Werk fand erst nach ihrem Tod in den frühen 1980ern internationale Anerkennung und wird heute umfassend rezipiert. Die Themen ihrer Arbeiten kreisen um Weiblichkeit, Verletzlichkeit und die kreative Selbstinszenierung des weiblichen Körpers. Die Künstlerin hinterlässt ein eindrucksvolles Werk, das auch vier Jahrzehnte nach ihrem Tod einzigartig und visionär bleibt.
Biografie
Francesca Woodman wächst in einer Künstlerfamilie in den USA und in Italien zweisprachig auf. Ihre Eltern begeistern sich für Italien, geben ihrer Tochter den italienischen Vornamen und die Familie verbringt nahezu jeden Sommer in ihrem alten Bauernhaus in Antella, in der Toskana. Durch Museumsbesuche wird Woodman früh mit der Kunstgeschichte sowie mit der modernen Kunst vertraut. Bereits in jungen Jahren entsteht die erste künstlerische Fotografie Self Portrait at Thirteen (1972) und drei Jahre darauf hat sie ihre erste Einzelausstellung in Andover, Massachusetts.
Zwischen 1975 und 1979 besucht sie die Rhode Island School of Design (RISD) in Providence, wo sie ungewöhnlich früh ihr eigenes Atelier mietet, einen Raum in einer ehemaligen Textilfabrik in Providence. Von 1977 bis 1978 verbringt sie im Rahmen eines Auslandstudiums ein Jahr in Rom, wo sie u.a. in einer aufgelassenen Pasta-Fabrik fotografiert und 1978 ihre erste europäische Einzelausstellung in dem Buchgeschäft Libreria Maldoror in Rom hat. Die verfallene und veraltete Ästhetik der Räume scheinen mit Francesca Woodmans Vorliebe für die Viktorianische Zeit zu korrespondieren.
Ab 1979 lebt und arbeitet sie in New York, wo sie ihren Lebensunterhalt als Sekretärin, Akt-Modell und Fotografie-Assistentin verdient. Einige Fotografien zeugen auch vom Versuch, Mode-Fotografie zu machen. Am 19. Jänner 1981 nimmt sie sich im Alter von 22 Jahren das Leben. Woodman hinterlässt ein außergewöhnliches Werk bestehend aus Fotografien, Künstlerinnenbücher und Zeichnungen.
Kuratorin: Gabriele Schor, Gründungsdirektorin SAMMLUNG VERBUND, Wien
Treffpunkt:
Haupteingang Albertina um 17.30
Führung: 18.00 Uhr (Dauer etwa 90 Minuten)
Die Kosten für die Kunstvermittlung der Albertina werden für AbsolventInnen und aktive Studierende der Prager Fotoschule von uns übernommen!
Der Preis für den Eintritt beträgt € 19.90!
Gäste sind herzlich willkommen!
Wir ersuchen um einen Unkostenbeitrag von € 5,- für die Führung durch die Ausstellung!
Die Anzahl der TeilnehmerInnen ist auf maximal 25 Personen begrenzt!
Aus organisatorischen Gründen ersuchen wir vorab um eine Anmeldung zu dieser Veranstaltung:

