Thaddäus Müller – Botschaften aus der Grauzone

BOTSCHAFTEN AUS DER GRAUZONE
von Thaddäus Müller

Diplomjahrgang 2014 / 2015
Auszüge aus dem Projekt

Jeder öffentliche Raum ist ein potentielle Grauzone, ein Ort zwischen Ja und Nein. Voller Möglichkeiten der Intervention… 1
Wenn ich eine Stadt für einige Tage besuche, mache ich mich oft zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln auf den Weg, um die Stadt zu ergründen und wahrzunehmen. Einmal machte ich mich auf dem Weg vom Stadtrand Münchens in das Zentrum – ohne Ziel. Ich fand ehemalige „Gartenstädte“, die von Strukturwandel und Zuzug solventer Bewohner verändert werden, Wohnbausanierungen, kurzlebige Firmenbauten und Investitionsobjekte, sowie alt-erhaltene Zentren.
Es ist alles intensiver und konzentrierter, vielfältig und überraschend, doch niemals kam mir dabei der Gedanke ganz dort zu bleiben – ich blieb Außenstehender und Beobachter.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gelangten immer mehr Dörfer in den Sog der Großstädte. Arbeiter aus der Stadt zogen auf das Land, Wälder und Felder wurden parzelliert und die Menschen konnten sich selber versorgen. Sogenannte „Gartenstädte“ entstanden.
1 Stadtaspekte – die dritte Seite der Stadt, Ausgabe 2/13, S. 86 …

… Es sind nicht nur Gebäude und Straßen alleine, die das Bild einer Stadt und den urbanen Lebensraum prägen sondern auch Informationen, Botschaften und Zeichen die diesem Raum entwachsen und omnipräsent sind. Was ist davon Kunst, welche Zeichensysteme gibt es und was bedeutet dies in ästhetischer Sicht?
Im urbanen Lebensraum ist es notwendig, da es sich um eine hochgradig künstlich geschaffene und konstruierte Umgebung handelt, mit Hilfe von künstlich geschaffenen Zeichen zu kommunizieren. Die Menschen nutzen den Raum nicht nur rein in seiner Funktion (Schutzfunktion, Raum zum Wohnen und Arbeiten, Fortbewegung … ) sondern auch als Medium und Kommunikationsmittel. Der oftmals graue urbane Raum wird zum Träger von Botschaften – den „Botschaften aus der Grauzone“. …