Seite 29 - Clauda Frühwald - Diplomarbeit Mode ohne Seele

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VIII. WAS VERMITTELN MODEFOTOS?
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Girly Love
Modefotos vermiteln den Zeitgeist einer Epoche. Sie sind Teil unse-
rer Gesellschaf und begleiten uns auf Schrit und Trit. Sie säumen
Plakatwände und Reklametafeln, sind omnipräsent in Medien und
Magazinen. Emotonen und Stmmungen stehen im Mitelpunkt
jeder Modeaufnahme. Freude, Kraf, Vitalität, Unabhängigkeit, Frei-
heit, Selbstbewusstsein und Individualität dominieren die inhaltli-
che Ebene der Modefotografe.
Meist ist die Mode verpackt in kleine Geschichten: es geht um
starke, selbstbewusste Frauen, die unabhängig ihren Bedürfnissen
nachgehen. Of werden in Bildgruppen (4-5 Bilder), sogenannten
Sequenzen, Handlungsabläufe gezeigt. Mimik und Ausdruck spielen
dabei eine wichtge Rolle. Nicht selten aber erzählt schon ein Foto
eine kleine Story (siehe Seite 58). Besonders interessant sind Drei-
erbeziehungen - eine Frau und zwei Männer oder zwei Frauen und
ein Mann. Sehr beliebt bei den Modefotografen sind aber auch zwei
sich liebende Frauen oder Männer.
Fast immer stehen Erotk und Ästhetk im Vordergrund. Sie sind der
treibende Motor der Modewelt. Verführerisch räkeln sich Frauen
und Mädchen, Burschen und Männer. Der Betrachter wird zum Vo-
yeur oder selbst Teil des Spiels, wenn der Blick der Models auf ihn
gerichtet ist. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Die Erotk
wird vom Fotografen auf unterschiedliche Art und Weise einge-
setzt - dabei entstehen Rollen wie etwa, die süße Unschuldige, der
gefährliche Vamp, die starke Unabhängige, die Lesbe, die Unnah-
bare, die Geheimnisvolle, die Mystsche, der Unwiderstehliche, der
Smooth criminal, die Gängsterbraut etc.. ... - sie alle haben ein Ziel,
sie wollen verführen und animieren. Die Versuchung frohlockt, wo-
bei der Inhalt der Bildinformaton exakt auf die jeweilige Zielgruppe
gerichtet ist.
Helmut Newton, Ellen von Unwerth, Steven Meisel, David LaChap-
pelle und Terry Richardson - sie alle setzen in ihren Modefotogra-
fen Erotk ein und präsenteren diese auf ihre persönliche Art und
Weise. Ist in Steven Meisels Modestrecke „State of Emergency“
Erotk politsch, gesellschafskritsch verpackt (siehe Seite 45), so
setzt Ellen von Unwerth auf eine kühle, verspielte Erotk in ihren
Bildern. Während bei Helmut Newton sexuell unabhängig starke
Frauen im Vordergrund stehen, liefert Terry Richardson in seinen
Modebildern ungeniert Erotk mit „sof-pornografschen“ Zügen.
David LaChappelle zeigt Erotk in bunten, farbenfrohen Faceten.
Of spielen in seinen Modegeschichten biblische Elemente eine
bedeutende Rolle.
Ein weiteres beliebtes Thema in der Modefotografe ist Freude und
Vitalität. Ein kleiner Junge etwa, der spielerisch mit einem jungen
Mann Kräfe misst und dabei aktv Bademode vorführt, lässt die Be-
trachter dahinschmelzen. (Siehe Bildreihe Seite 57) Die Bewegung
der beiden Männer bringt Natürlichkeit und Authenzität ins Bild.
Jeder Modefotograf hat seine Vorlieben und seinen Stl, der inhalt-
lich und formal seine Linie bestmmt und zu seinem Markenzei-
chen wird. Die Idee und das Konzept stehen dabei im Zentrum des
Schafens.
Modesequenz,
Ambiguity
57
Modeserie,
Big and Small